Bärwurz (Meum athamanticum): Unterschied zwischen den Versionen

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"Meum" nicht eindeutig geklärt, möglicherweise von gr. maion - ein Doldenblütler, "athamanticum" gr. athamantikos - zu Athamas gehörig, antike Bezeichnung die sich auf die Athamanen bezieht
»Meum« nicht eindeutig geklärt, möglicherweise von gr. maion - ein Doldenblütler, »athamanticum« gr. athamantikos - zu Athamas gehörig, antike Bezeichnung die sich auf die Athamanen bezieht
==== Englischer Name ====
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Baldmoney
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====Frosthärte====
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oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
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====Tierische Besucher====
Bestäubung hauptsächlich durch Fliegen und kleine Käfer, Spinnen sitzen gerne in den unübersichtlichen Blättern und warten auf Beute
====Pflege====
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Rückschnitt im Frühjahr
Rückschnitt im Frühjahr
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* Das Kräuterkulinarium S.52, Maiga Werner (2014)
* Das Kräuterkulinarium S.52, Maiga Werner (2014)
* Die Kräuter in meinem Garten S.68, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Die Kräuter in meinem Garten S.68, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Großes Kräuter- und Heilpflanzenbuch S.57, Heinz Görz (1987)
* Obst,Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.143, Karl Josef Strank, Jutta Meurers- Balke (2008)
* Obst,Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.143, Karl Josef Strank, Jutta Meurers- Balke (2008)
* Wo der Pfeffer wächst S.24, Hansjörg Küster (1987)
* Wo der Pfeffer wächst S.24, Hansjörg Küster (1987)
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====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Die Bärwurz ist selten geworden in Deutschland, ihr Standort auf steinigen Gebirgswiesen schwindet zusehends dahin. Die Pflanze ist relativ leicht zu identifizieren mit ihrem sehr fein geteilten Blattwerk, das aus einem Gewirr halbverrotteter alter Halmreste hervorwächst. Diese braunen Überreste sollen für den deutschen Namen der Pflanze verantwortlich sein, erinnern sie doch (mit etwas Fantasie) an das Fell eines Bären. Mit dem Alter der Pflanze wird das Bärenfell immer dichter und umfangreicher. Im Sommer entwickeln sich die auf bis zu 60cm hohen Stängeln sitzenden sechs- bis fünfzehnstrahligen Dolden mit weißen kleinen Blüten. Die ganze Pflanze ist in der Küche als Gewürz verwendbar, hat einen eher kräftigen Geschmack.  
Die Bärwurz ist selten geworden in Deutschland, ihr Standort auf steinigen Gebirgswiesen schwindet zusehends dahin. Die Pflanze ist relativ leicht zu identifizieren mit ihrem sehr fein geteilten Blattwerk, das aus einem Gewirr halbverrotteter alter Halmreste hervorwächst. Diese braunen Überreste sollen für den deutschen Namen der Pflanze verantwortlich sein, erinnern sie doch (mit etwas Fantasie) an das Fell eines Bären. Mit dem Alter der Pflanze wird das Bärenfell immer dichter und umfangreicher. Im Sommer entwickeln sich die auf bis zu 60cm hohen Stängeln sitzenden sechs- bis fünfzehnstrahligen Dolden mit weißen kleinen Blüten. Die ganze Pflanze ist in der Küche als Gewürz verwendbar, hat einen eher kräftigen Geschmack.  
[[Category:Mehrjährige]]
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[[Category:Doldenblütler]]
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[[Category:Duftpflanzen]]
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Version vom 5. Februar 2017, 15:57 Uhr

Weitere Namen

Bärwurz, Austrieb (14.4.)

Bärenfenchel, Bärendill, Dillblattwurz, Mutterwurz, Alpenfenchel

Botanischer Name

Bärwurz, Blüte (15.5.)

»Meum« nicht eindeutig geklärt, möglicherweise von gr. maion - ein Doldenblütler, »athamanticum« gr. athamantikos - zu Athamas gehörig, antike Bezeichnung die sich auf die Athamanen bezieht

Englischer Name

Baldmoney

Familie

Doldenblütler, Apiaceae

Verbreitung

West- und Mitteleuropäische Mittelgebirge

Wuchs

ausdauernd, horstig, fein zerteiltes kräftig grünes Laub, um den Wurzelstock braune zerfaserte Triebreste, etwa 25cm hoch, Blütenstand bis 60cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, eher magere, steinige Wiesenböden, schätzt hohe Luftfeuchtigkeit

Blütezeit

Mai, Juni

Blüte

Doppeldolde auf steifem Stängel kleine weiße Blüten

Fruchtreife

August, September

Frucht

mit Rillen versehene sechskantige Spaltfrucht

Vermehrung

durch Teilung, Aussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Fliegen und kleine Käfer, Spinnen sitzen gerne in den unübersichtlichen Blättern und warten auf Beute

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

Wurzel frisch oder getrocknet als Tee gegen Altersbeschwerden, besonders zur Stärkung des Magens, frische Blätter als Gewürz für Salate oder Kräuterbutter, Samen als Gewürz für deftige Eintöpfe, die Pflanze ist Bestandteil von Kräuterschnäpsen

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Ligustilid, Monoterpene, Kaffeesäurederivate, Stärke, Zucker, Harz

Status

anwesend

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.52, Maiga Werner (2014)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.68, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Großes Kräuter- und Heilpflanzenbuch S.57, Heinz Görz (1987)
  • Obst,Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.143, Karl Josef Strank, Jutta Meurers- Balke (2008)
  • Wo der Pfeffer wächst S.24, Hansjörg Küster (1987)
  • Zeit im Garten S.112, Jürgen Dahl (1991)

Geschichte und Geschichten

Die Bärwurz ist selten geworden in Deutschland, ihr Standort auf steinigen Gebirgswiesen schwindet zusehends dahin. Die Pflanze ist relativ leicht zu identifizieren mit ihrem sehr fein geteilten Blattwerk, das aus einem Gewirr halbverrotteter alter Halmreste hervorwächst. Diese braunen Überreste sollen für den deutschen Namen der Pflanze verantwortlich sein, erinnern sie doch (mit etwas Fantasie) an das Fell eines Bären. Mit dem Alter der Pflanze wird das Bärenfell immer dichter und umfangreicher. Im Sommer entwickeln sich die auf bis zu 60cm hohen Stängeln sitzenden sechs- bis fünfzehnstrahligen Dolden mit weißen kleinen Blüten. Die ganze Pflanze ist in der Küche als Gewürz verwendbar, hat einen eher kräftigen Geschmack.