Bachnelkenwurz (Geum rivale)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Bachnelkenwurz, Blüte (22.4.)

Sumpfnelkenwurz, Ufernelkenwurz, Bach-Benedikte, Kapuziner

Botanischer Name

Bachnelkenwurz, Wuchs (8.5.)

"Geum" von gr. geuein - schmecken, "rivale" lat. rivalis - Bach

Englischer Name

Bachnelkenwurz, Blüte (29.5.)

Water Avens

Familie

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Bachnelkenwurz, beginnende Samenbildung (29.5.)

Europa, Asien, Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, horstige Pflanze mit mehrfach geteilten Blättern 15cm hoch, Blütenstand 25-30cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, feuchte Uferbereiche, nährstoffreicher Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August, September, Oktober, (November), (Dezember)

Blüte

fünfzählige hängende kleine Glocke, Kelchblätter (bräunlich rosa) deutlich größer als Kronblätter (hellrosa)

Fruchtreife

Juli, August, September, Oktober, November

Frucht

halbkugelförmiger Fruchtstand mit vielen länglichen, Widerhaken tragenden Samen

Vermehrung

Durch Aussaat, Samen bleiben im Fell von vorbei laufenden Tieren hängen

Frosthärte

grün überwinternd, in milden Wintern blühend

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

Rückschnitt vor dem Neuaustrieb im Frühjahr

Verwendbare Teile

Tee aus Blättern soll hilfreich sein bei Bindehautentzündung, Schlaflosigkeit, Müdigkeit

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harze, ätherische Öle

Status

anwesend

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Hagebutte & Co. S.286, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)

Geschichte und Geschichten

Die Bachnelkenwurz ist eine der Pflanzen, deren Blüte unbedingt aus der Nähe betrachtet werden sollte. Erst dann wird ihre Schönheit sichtbar, denn von weitem wirkt das zarte, leicht bräunliche Rosa eher unscheinbar. Die ausdauernde Pflanze blüht fast das ganze Jahr hindurch, in milden Wintern sogar durchgehend. Wie ihr Name schon andeutet, wächst sie bevorzugt in feuchten Ecken, am Teich oder im Sumpf, kommt dort mit Sonne ebenso gut zu Recht wie mit Schatten. Je dunkler der Standort, desto größer und weicher sind die meist dreigeteilten Blätter. Wegen der langen Blütezeit sind Blüten und Samenstände häufig gleichzeitig zu sehen. Während neue Knospen entstehen, reifen die Samen am hochgewölbten Blütenboden zu kugeligen weichen Ansammlungen. Die dazwischen sitzenden Härchen täuschen darüber hinweg, dass die Samen beim Ausreifen versteifen und am Ende mit Widerhaken versehen sind, die an allem hängen bleiben, was vorbeistreift. Das können Tiere genauso sein wie Hosenbeine. Diese Ausbreitungsstrategie ist sehr erfolgreich, können die Samen doch kilometerweit mitgenommen werden. Was nicht weggetragen wird, fällt irgendwann aus und keimt rund um die Mutterpflanze.