Dornige Hauhechel (Ononis spinosa): Unterschied zwischen den Versionen

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* Kräuter S.157, Burkhard Bohne (2010)
* Kräuter S.157, Burkhard Bohne (2010)
* New Kreüterbuch Cap.XVIII, Leonhart Fuchs (1543)
* New Kreüterbuch Cap.XVIII, Leonhart Fuchs (1543)
* Sechzig einheimische Wildpflanzen S.124, Detlev Arens (1991)
* Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.124, Detlev Arens (1991)
* kraut&rüben 11/2014
* kraut&rüben 11/2014


====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Die dornige Hauhechel wächst gern an sandigen, sonnigen Seeufern, wird spätestens beim Darüberlaufen mit nackten Füßen bemerkt, da sie dann ihrem Namen alle Ehre macht. Da sie recht flach am Boden aufliegt und sich zwischen anderen Pflanzen hindurch schlängelt werden ihre hübschen lila Schmetterlingsblüten erst bei genauem Hinsehen entdeckt. Aus den Blüten entstehen im Laufe des Sommers kleine Hülsen, in denen sich ein oder zwei Samen befinden. Dürfen die ausreifen, so erscheinen im nächsten Frühjahr rund um die Mutterpflanze Jungpflanzen. Ein kleiner Schmetterling namens Hauhechelbläuling ist speziell auf diese Pflanze angewiesen und legt seine Eier auf den Blättern ab.  
Die dornige Hauhechel wächst gern an sandigen, sonnigen Seeufern, wird spätestens beim Darüberlaufen mit nackten Füßen bemerkt, da sie dann ihrem Namen alle Ehre macht. Da sie recht flach am Boden aufliegt und sich zwischen anderen Pflanzen hindurch schlängelt werden ihre hübschen lila Schmetterlingsblüten erst bei genauem Hinsehen entdeckt. Aus den Blüten entstehen im Laufe des Sommers kleine Hülsen, in denen sich ein oder zwei Samen befinden. Dürfen die ausreifen, so erscheinen im nächsten Frühjahr rund um die Mutterpflanze Jungpflanzen. Ein kleiner Schmetterling namens Hauhechelbläuling ist speziell auf diese Pflanze angewiesen und legt seine Eier auf den Blättern ab.  
Die Hauhechel war bei den Bauern eher unbeliebt, da ihre zähen Triebe sich schwer abmähen oder unterpflügen ließen. Daher auch Namen wie »Ochsenbrech« oder »Hechelkrieg«  
 
Die Hauhechel war bei den Bauern eher unbeliebt, da ihre zähen Triebe sich schwer abmähen oder unterpflügen ließen. Beim zusammen harken der Mahd, was in erster Linie Frauenarbeit war, blieben die Dornen in der Kleidung hängen und im Heu verfilzten die Triebe das Gras. Namen wie »Weiberkrieg« nehmen darauf Bezug. Auch Bezeichnungen wie »Ochsenbrech«, »Pflugstörz« oder »Hechelkrieg« künden vom Unmut der Bauern. Zudem zeigten üppige Vorkommen der Pflanze an, dass der Boden an dieser Stelle alles andere als fruchtbar war. Die Hauhechel wächst bevorzugt auf steinigem, nährstoffarmem Grund.
 
Nach Hieronymus Bosch soll ein Tee aus Hauhechelgrün das Auftreten einer Alkoholfahne nach durchzechter Nacht verhindern.
 


[[Category:Mehrjährige]]
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Version vom 5. August 2017, 17:42 Uhr

Weitere Namen

Dornige Hauhechel, Sämling (7.5.)
Dornige Hauhechel, Austrieb (9.4.)
Dornige Hauhechel, Blüte (2.7.)
Dornige Hauhechel, Einzelblüte (20.7.)

Ochsenbrech, Weiberkrieg, Harnkraut, Hechelkrieg

Botanischer Name

»Ononis« gr. onos Esel, der Austrieb der Pflanze riecht streng nach Tier, »spinosa« lat. dornig, stachelig

Englischer Name

Restharrow

Familie

Schmetterlingsblütler, Fabaceae

Verbreitung

Östliches Europa, Asien, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, bis 50cm tiefe Pfahlwurzel, Sämlinge filzig behaart, Blätter bei älteren Pflanzen glatt, matt grün, Einzeltriebe lang, meist liegend, Blüten in den Blattachseln bis 30cm hoch

Standort

sonnig, eher trockene sandige Böden

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

einzeln oder zu zweit stehende kräftig rosa Blüten

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

kleine ein- bis zweisamige aufgeblasene Hülse,

Vermehrung

durch Aussaat, sät sich gern selbst aus

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Raupenfutterpflanze des Hauhechelbläulings, Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

Wurzel, harntreibend, blutreinigend, steinlösend, harntreibende Wirkung war schon in der Antike bekannt

Inhaltsstoffe

Flavonoide,Gerbstoff Ononin, Trifolirhizin, ätherische Öle, Zitronensäure, Sitosterin

Status

anwesend

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.232, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.132, Heinz Görz (1987)
  • Kräuter S.157, Burkhard Bohne (2010)
  • New Kreüterbuch Cap.XVIII, Leonhart Fuchs (1543)
  • Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.124, Detlev Arens (1991)
  • kraut&rüben 11/2014

Geschichte und Geschichten

Die dornige Hauhechel wächst gern an sandigen, sonnigen Seeufern, wird spätestens beim Darüberlaufen mit nackten Füßen bemerkt, da sie dann ihrem Namen alle Ehre macht. Da sie recht flach am Boden aufliegt und sich zwischen anderen Pflanzen hindurch schlängelt werden ihre hübschen lila Schmetterlingsblüten erst bei genauem Hinsehen entdeckt. Aus den Blüten entstehen im Laufe des Sommers kleine Hülsen, in denen sich ein oder zwei Samen befinden. Dürfen die ausreifen, so erscheinen im nächsten Frühjahr rund um die Mutterpflanze Jungpflanzen. Ein kleiner Schmetterling namens Hauhechelbläuling ist speziell auf diese Pflanze angewiesen und legt seine Eier auf den Blättern ab.

Die Hauhechel war bei den Bauern eher unbeliebt, da ihre zähen Triebe sich schwer abmähen oder unterpflügen ließen. Beim zusammen harken der Mahd, was in erster Linie Frauenarbeit war, blieben die Dornen in der Kleidung hängen und im Heu verfilzten die Triebe das Gras. Namen wie »Weiberkrieg« nehmen darauf Bezug. Auch Bezeichnungen wie »Ochsenbrech«, »Pflugstörz« oder »Hechelkrieg« künden vom Unmut der Bauern. Zudem zeigten üppige Vorkommen der Pflanze an, dass der Boden an dieser Stelle alles andere als fruchtbar war. Die Hauhechel wächst bevorzugt auf steinigem, nährstoffarmem Grund.

Nach Hieronymus Bosch soll ein Tee aus Hauhechelgrün das Auftreten einer Alkoholfahne nach durchzechter Nacht verhindern.