Gemeiner Hohlzahn (Galeopsis tetrahit): Unterschied zwischen den Versionen

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im Sommer anwesend
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====Literatur====
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* ...und grün des Lebens goldner Baum S.328, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
====Geschichte und Geschichten====
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Der Gemeine Hohlzahn gehört zu den Gewächsen, die irgendwo auftauchen, ohne wirklich wahrgenommen zu werden. Nesselartige Blätter erscheinen irgendwann im Frühjahr, zunächst noch klein und unauffällig. Die Pflanze bildet keine Rosette, wächst nach der kurzen Jugendphase gleich in die Höhe. Der vierkantige Stängel verzweigt sich, bildet unterhalb der Blattknoten deutliche Verdickungen. In den Blattachseln erscheinen die in Scheinquirlen angeordneten Blüten, die sich aus den verwachsenen Kelchblättern hervorschieben. Die Kelchblätter sind am Rand mit spitzen Zähnen versehen. Während der Blüte sind sie noch weich, aber wenn die Samen reifen werden sie trocken und hart, was sich beim Anfassen unangenehm bemerkbar macht. Die Samen sitzen jeweils zu viert in den offenen Klausen, werden vom Wind oder von vorbei laufenden Tieren heraus geschüttelt. Der Hohlzahn braucht offenen Boden für seine Entwicklung, er ist ein Kulturfolger, der sich den Ackerbau des Menschen zu Nutze gemacht hat.
Der Gemeine Hohlzahn gehört zu den Gewächsen, die irgendwo auftauchen, ohne wirklich wahrgenommen zu werden. Irgendwann im zeitigen Frühjahr erscheinen nach runden Keimblättern nesselartige Laubblätter, zunächst noch klein und unauffällig. Die Pflanze bildet keine Rosette, wächst nach dem dritten oder vierten gegenständigen Blattpaar gleich in die Höhe. Der vierkantige Stängel verzweigt sich, bildet unterhalb der Blattknoten deutliche Verdickungen. Zunächst an der Spitze, dann auch in den Blattachseln erscheinen die in Scheinquirlen angeordneten Blüten, die sich aus den verwachsenen Kelchblättern hervor schieben. Aus den röhrig verwachsenen Kelchblättern schieben sich die kleinen rosa farbenen Lippenblüten. Die Kelchblätter sind am Rand mit spitzen Zähnen versehen, die zunächst noch weich sind, mit der Samenreife aber abtrocknen, was sich beim Anfassen unangenehm bemerkbar macht. Die Samen sitzen jeweils zu viert in den offenen Klausen, werden vom Wind oder von vorbei laufenden Tieren heraus geschüttelt. Der Hohlzahn braucht offenen Boden für seine Entwicklung, er ist ein Kulturfolger, der sich den Ackerbau des Menschen zu Nutze gemacht hat.


[[Category: Lippenblütler]]
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[[Category: Einjährige]]
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Version vom 17. Januar 2018, 11:11 Uhr

Weitere Namen

Gemeiner Hohlzahn, Sämling (13.4.)
Gemeiner Hohlzahn, Blüte (24.7.)
Gemeiner Hohlzahn, Samenstand (15.8.)

Stechender Hohlzahn, Dorn-Hohlzahn, Hanfnessel

Botanischer Name

»Galeopsis« gr. eine Sippe, deren Blätter der Brennnessel ähneln, »tetrahit« unklare Herkunft, möglicherweise von gr. tetrachistos - viergeteilt

Englischer Name

Common Hempnettel

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

einjährig, weiche behaarte gezähnte, leicht runzelige Blätter, straff aufrecht wachsend, Stängel an den Blattknoten deutlich verdickt, verzweigt bis 80cm hoch, Blüten achselständig, Samenstände stechend borstig, nach der Samenreife absterbend

Standort

sonnig bis halbschattig, mäßig nährstoffreiche Böden

Blütezeit

(Juni), Juli, (August)

Blüte

Scheinquirle in den Blattachseln, blass rosa Lippenblüten mit tiefem Schlund, Kelchblätter verwachsen, mit spitz zulaufenden Zähnen

Fruchtreife

August, September

Frucht

im Abtrocknen offene hellbraune Klausen mit je vier Samen, der gezähnte Rand ist hart und stechend

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

Samen frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen, Weiden- und Sumpfmeise sammeln die Klausen als Futtervorrat

Pflege

ausreißen wo sie zu dicht stehen

Verwendbare Teile

Kraut und Blüten als Tee bei Hautkrankheiten, Husten und Heiserkeit, adstringierend, krampflösend, schleimlösend, junge Blätter als Salatzutat

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Saponine, Harze, Kieselsäure, Iridoide, Gerbstoffe, Flavonoide

Status

im Sommer anwesend

Literatur

  • ...und grün des Lebens goldner Baum S.328, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)

Geschichte und Geschichten

Der Gemeine Hohlzahn gehört zu den Gewächsen, die irgendwo auftauchen, ohne wirklich wahrgenommen zu werden. Irgendwann im zeitigen Frühjahr erscheinen nach runden Keimblättern nesselartige Laubblätter, zunächst noch klein und unauffällig. Die Pflanze bildet keine Rosette, wächst nach dem dritten oder vierten gegenständigen Blattpaar gleich in die Höhe. Der vierkantige Stängel verzweigt sich, bildet unterhalb der Blattknoten deutliche Verdickungen. Zunächst an der Spitze, dann auch in den Blattachseln erscheinen die in Scheinquirlen angeordneten Blüten, die sich aus den verwachsenen Kelchblättern hervor schieben. Aus den röhrig verwachsenen Kelchblättern schieben sich die kleinen rosa farbenen Lippenblüten. Die Kelchblätter sind am Rand mit spitzen Zähnen versehen, die zunächst noch weich sind, mit der Samenreife aber abtrocknen, was sich beim Anfassen unangenehm bemerkbar macht. Die Samen sitzen jeweils zu viert in den offenen Klausen, werden vom Wind oder von vorbei laufenden Tieren heraus geschüttelt. Der Hohlzahn braucht offenen Boden für seine Entwicklung, er ist ein Kulturfolger, der sich den Ackerbau des Menschen zu Nutze gemacht hat.