Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris): Unterschied zwischen den Versionen

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September, Oktober
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====Frucht====
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kugelige braune Kapsel mit kleinen dunklen Samen
kugelige braune Kapsel mit kleinen dunklen dreikantigen Samen, die kapseln öffnen sich selten vor Oktober
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durch Teilung älterer Pflanzen, gelegentlich Selbstaussaat
durch Teilung älterer Pflanzen, gelegentlich Selbstaussaat
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kaum Pflege nötig, Rückschnitt nach der Blüte oder im Frühjahr
kaum Pflege nötig, Rückschnitt nach der Blüte oder im Frühjahr
====Verwendbare Teile====
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zerquetschte Blätter als Wundauflage, Tee als Spülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut
zerquetschte Blätter als Wundauflage, Tee als Spülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut, früher auch bei Fieber, Diarrhoe, Skorbut und Geschwüren
====Inhaltsstoffe====
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Gerbstoffe, Vitamin C, Kieselsäure, Salicarin
Gerbstoffe, Vitamin C, Kieselsäure, Salicarin
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anwesend
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====Literatur====
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* Hagebutte & Co S.144, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
* New Kreüterbuch Cap.CLXXXVII, Leonhart Fuchs (1543)
* New Kreüterbuch Cap.CLXXXVII, Leonhart Fuchs (1543)


====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Die Samen des Gilbweiderich sind sehr leicht, sie werden häufig durch den Wind verbreitet, aber auch durch Tiere oder fließendes Wasser. Auf einem dieser Wege muss die Pflanze in meinen Garten gelangt sein, denn gepflanzt habe ich sie nicht. Der junge Austrieb erinnerte anfangs mit seinen schmal lanzettlichen Blättern an einen Weidensämling (worauf der deutsche Name Bezug nimmt) und erst die Blüte im Sommer verriet die Pflanze. Bei den meisten Trieben stehen je drei Blätter in Etagen um den Stängel. In etwa einem Meter Höhe entwickelt sich der traubige locker aufgebaute Blütenstand. Die gelben Blüten sind recht ausdauernd.
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Version vom 17. Dezember 2017, 16:03 Uhr

Weitere Namen

Gilbweiderich, Blüte (21.7.)
Gilbweiderich, Samenstand (9.11.)

Rispen-Gilbweiderich, Gewöhnlicher Gilbweiderich

Botanischer Name

»Lysimachia« nach Lysimachos, einem Leibwächter von Alexander dem Großen (360-281 v. Chr.), »vulgaris« lat. gewöhnlich

Englischer Name

Yellow Loosestrife

Familie

Primelgewäcse (Primulaceae)

Verbreitung

Mitteleuropa, weite Teile Asiens

Wuchs

ausdauernd, kaum bodenständige Laubblätter, Stängel bis etwa 1,5m hoch, Ausbreitung durch Wurzelausläufer

Standort

feuchte Wiesen und Bruchwälder, im Garten eher genügsam, kommt auch mit trockenem Boden zu Recht

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

lockere Rispe mit gelben fünfzähligen Blüten, die Blüten produzieren keinen Nektar sondern Öl

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

kugelige braune Kapsel mit kleinen dunklen dreikantigen Samen, die kapseln öffnen sich selten vor Oktober

Vermehrung

durch Teilung älterer Pflanzen, gelegentlich Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Schwebfliegen und besonders die Schenkelbiene, die ihren Fortpflanzungszyklus an das Öl der Blüte gekoppelt hat

Pflege

kaum Pflege nötig, Rückschnitt nach der Blüte oder im Frühjahr

Verwendbare Teile

zerquetschte Blätter als Wundauflage, Tee als Spülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut, früher auch bei Fieber, Diarrhoe, Skorbut und Geschwüren

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Vitamin C, Kieselsäure, Salicarin

Status

anwesend

Literatur

  • Hagebutte & Co S.144, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • New Kreüterbuch Cap.CLXXXVII, Leonhart Fuchs (1543)

Geschichte und Geschichten

Die Samen des Gilbweiderich sind sehr leicht, sie werden häufig durch den Wind verbreitet, aber auch durch Tiere oder fließendes Wasser. Auf einem dieser Wege muss die Pflanze in meinen Garten gelangt sein, denn gepflanzt habe ich sie nicht. Der junge Austrieb erinnerte anfangs mit seinen schmal lanzettlichen Blättern an einen Weidensämling (worauf der deutsche Name Bezug nimmt) und erst die Blüte im Sommer verriet die Pflanze. Bei den meisten Trieben stehen je drei Blätter in Etagen um den Stängel. In etwa einem Meter Höhe entwickelt sich der traubige locker aufgebaute Blütenstand. Die gelben Blüten sind recht ausdauernd.