Große Klette (Arctium lappa)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Haarwuchswurz, Putzenklette, Grindwurz, Igelklette, Klettenwurz, Klebern

Botanischer Name

Englischer Name

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordamerika

Wuchs

Große Klette, Austrieb

zweijährige Rosette,auf nährstoffreichem Boden 60-70cm durchmessende herzförmige Blätter, im zweiten Jahr kräftiger, verzweigter Blütenstand mit Büscheln von Einzelblüten Höhe bis über zwei Meter, nach der Samenreife absterbend

Standort

sonnig bis halbschattig, sandige kalkhaltige Böden

Blütezeit

Juli, August, September

Blüte

Große Klette, Blüte

typische Distelblüte, Körbchen mit vielen kräftigen Widerhaken, Röhrenblüten eng beieinander sitzend, violett

Fruchtreife

August, September

Frucht

Große Klette, unreifer Samenstand
Große Klette, Samenstand

braune schmale Samen mit weißem Pappus, bei Kontakt Juckreiz auslösend

Vermehrung

Aussaat im Sommer, Selbstaussaat

Frosthärte

Rosette im ersten Jahr grün überwinternd

Pflege

keine

Verwendbare Teile

Mark der Wurzeln und Blattstängel der einjährigen Rosette als Gemüse, Wurzel mit hautreinigender Wirkung, blutreinigend, schweißtreibend, antibakteriell, harntreibend, Klettenwurzelöl bei schuppiger Kopfhaut und Haarausfall

Inhaltsstoffe

Inulin, Sitosterin, Phytosterine, äterische Öle, Polyacetylen, Gerbstoffe, Proteine, Fett, Bitterstoffe

Literatur

  • Delikatessen aus Unkräutern S.110, Graupe, Koller
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.140, Detlev Henschel (2002)
  • Feld- Wald- und Wiesenkochbuch S.62, Eve Marie Helm (1978)
  • Kräuter S.107, Burkhard Bohne (2010)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.163, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)

Geschichte und Geschichten

Mit der Klette verbinden sich Kindheitserinnerungen. Spaziergänge durch Wald und Wiesen, wo die beeindruckend große Pflanze ihren Blütenschaft bis über zwei Meter weit in den Himmel reckt, die lilafarbenen Distelblüten voller Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und natürlich die trockenen Blütenreste mit den Samen, die sich so wunderbar den Geschwistern in Kleidung und Haare werfen lassen, wo sie mit ihren kräftigen Widerhaken hängen bleiben. Genau das ist der Sinn dieser Häckchen. Mit Hilfe von Tieren in deren Fell die kletten hängen bleiben, verbreitet die Pflanze ihre Samen. Das komplette Körbchen wird vom Tier mitgenommen und unterwegs rieseln die gefleckten, gut einen halben Zentimeter langen Samen heraus. Je nach Witterung keimen sie entweder noch im Herbst aus und bilden eine den Winter überdauernde Rosette oder sie warten bis zum nächsten Frühjahr. Sonnige Wiesenränder und nährstoffreiche Böden verhelfen dem Korbblütler schnell zu einer großmächtigen Statur. Die herzförmigen weißfilzigen Blätter können bis zu 75 Zentimeter durchmessen. Die unteren liegen meist auf dem Boden auf, tragen das Gewicht der höher gewachsenen. Im ersten Jahr bildet die Klette eine Rosette und sammelt in ihrer langen rübenartigen Wurzel Nährstoffe. in Herbst kann die Wurzel eine Länge von mehr als einem halben Meter erreichen. Das gibt ihr Standfestigkeit, denn im nächsten Frühjahr beginnt sie in die Höhe zu wachsen. Unter guten Bedingungen kann sich der Blütenschaft mehr als zwei Meter in die Höhe schieben. Die fast wie Wellpappe geriffelte Oberfläche gibt ihm zusätzlichen Halt.






Kulinarisches