Japan Mahonie (Mahonia japonica): Unterschied zwischen den Versionen

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====Botanischer Name====
====Botanischer Name====
"Mahonia" nach Bernard MacMahon (1775-1816), amerikanischer Botaniker irischer Herkunft, "japonica" japanisch
»Mahonia« nach Bernard MacMahon (1775-1816), amerikanischer Botaniker irischer Herkunft, »japonica« japanisch, Erstbeschreibung 1821 durch Augustin Pyrame de Candolle (1778-1841) schweizer Botaniker
==== Englischer Name ====
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Japanese Mahonia
Japanese Mahonia
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Japan, Ostasien
Japan, Ostasien
==== Wuchs====
==== Wuchs====
ausdauernd, mehrtriebiger Strauch mit langen gefiederten Blattspreiten ,Einzelblätter spitz bestachelt, bis 2m hoch, Blütenstand endständig
ausdauernd, mehrtriebiger Strauch mit langen gefiederten Blattspreiten, Einzelblätter am Rand in spitzen Dornen auslaufend, bis 2m hoch, Blütenstand endständig, das Kernholz hat durch den Farbstoff Berberin eine intensiv gelbe Farbe
====Standort====
====Standort====
halbschattig, nahrhafter Boden
halbschattig, nahrhafter Boden
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(November), Dezember, Januar, (Februar)
(November), Dezember, Januar, (Februar)
====Blüte====
====Blüte====
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aufrechte Traube mit gelben Blüten, intensiv honigartig duftend, die Honigdrüsen sind paarig an den Staubfäden angeordnet
aufrechte Traube mit gelben Blüten, intensiv honigartig duftend
====Fruchtreife====
====Fruchtreife====
April, Mai, hier so gut wie nie Früchte ansetzend
Juni, Juli, hier im Garten 2019 erstmals Fruchtansatz
====Frucht====
====Frucht====
bläulich bereifte Beere
bläulich bereifte Beeren in langen Rispen, die unter dem Gewicht der Beeren nach unten hängen, die kernlosen Beeren sind von einer Wasser abweisenden Schicht umhüllt und schwimmfähig
====Vermehrung====  
====Vermehrung====  
====Frosthärte====
====Frosthärte====
frosthart bis etwa -15°C, bei niedrigeren Temperaturen zurückfrierend, Wurzel hält tiefere Temperaturen aus
frosthart bis etwa -10°C, bei niedrigeren Temperaturen zurückfrierend, Wurzel hält tiefere Temperaturen aus
====Tierische Besucher====
====Tierische Besucher====
obwohl die Blüte zu so ungünstiger Zeit stattfindet, sind immer wieder einzelne Bienen unterwegs, die die Bestäubung übernehmen
die Blüte beginnt zwar zu einer für Insekten ungünstigen Zeit, zieht sich aber bis in den März hin, sobald Honigbienen unterwegs sind, belagern sie die Blüten
====Pflege====
====Pflege====
entfernen der abgestorbenen Blätter, die sonst herumliegen und stechen
entfernen der abgestorbenen Blätter, die sonst herumliegen und stechen, bei länger anhaltendem Frost unter -10°C ist eine Abdeckung sinnvoll
====Verwendbare Teile====
====Verwendbare Teile====
Duftpflanze
Duftpflanze, die Beeren sind essbar, lassen sich zu Saft (sehr sauer), Gelee oder Sirup verarbeiten
====Inhaltsstoffe====
====Inhaltsstoffe====
Berberin in allen holzigen Teilen, ätherische Öle in den Blüten, in den Früchten Vitamin C, Anthocyane
====Status====
anwesend
====Literatur====
====Literatur====
* Ein Garten der Düfte S.132, Helga Urban (1999)
* Mein Garten S.409, Vita Sackville-West (1951-1958)
* Thoughtful Gardening S.23, Robin Lane Fox (2010)
====Geschichte Und Geschichten====
====Geschichte Und Geschichten====
In milden Jahren, wenn der Herbst nicht enden will und mit ein paar kälteren Einbrüchen direkt in den Frühling übergeht, blüht die Japanmahonie tatsächlich zu Weihnachten. Die leuchtend gelben Blütenkerzen stehen dann über den langen stechenden Blattspreiten und ihr intensiver Honigduft hängt meterweit wahrnehmbar in der Luft. Hin und wieder schaut ein aus der Zeit gefallenes Insekt vorbei und labt sich am Nektar. Sollte die Temperatur dann doch unter -10°C fallen ist es leider vorbei mit dem goldenen Schmuck. Der Strauch selbst verträgt noch etwas tiefere Temperaturen, die Blüten jedoch nicht. Erst bei lang andauerndem strengem Frost erfrieren auch die Blätter, fallen im Frühjahr ab und stechen jeden der ihnen zu nahe kommt. sollte der Strauch im Frühjahr aussehen, als hätte er das Leben ausgehaucht, sollte nicht zu schnell zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden, manchmal besinnt er sich und treibt im Juli doch wieder aus. da die Japanmahonie das ganze Jahr über grün bleibt, sollte sie nicht in der prallen Sonne stehen. Erstaunlich gut kommt sie mit schattigen Lagen zurecht, bleibt allerdings eher klein.  
In milden Jahren, wenn der Herbst nicht enden will und mit ein paar kälteren Einbrüchen direkt in den Frühling übergeht, blüht die Japan Mahonie tatsächlich zu Weihnachten. Die leuchtend gelben Blütenkerzen stehen dann über den langen stechenden Blattspreiten und ihr intensiver Honigduft hängt meterweit wahrnehmbar in der Luft. Hin und wieder schaut ein aus der Zeit gefallenes Insekt vorbei und labt sich am Nektar. Sollte die Temperatur dann doch unter -10°C fallen ist es leider vorbei mit dem goldenen Schmuck. Der Strauch selbst verträgt noch etwas tiefere Temperaturen, die Blüten jedoch nicht. Erst bei lang andauerndem strengem Frost erfrieren auch die Blätter, fallen im Frühjahr ab und stechen jeden der ihnen zu nahe kommt. Auch wenn der Strauch im Frühjahr aussieht, als hätte er das Leben ausgehaucht, sollte nicht zu schnell zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden, manchmal besinnt er sich und treibt im Juli doch wieder aus. Da die Japan Mahonie das ganze Jahr über grün bleibt, sollte sie nicht in der prallen Sonne stehen. Erstaunlich gut kommt sie mit schattigen Lagen zurecht, bleibt allerdings eher klein.  
 
====Kulinarisches====
In dem seltenen Fall, dass an der Japan-Mahonie Früchte ausreifen, lassen diese sich durchaus in der Küche verwenden. Die rohen Früchte sind sehr sauer, in Sirup eingekocht sind sie eine schmackhafte Zutat in Joghurt oder Obstsalat.
 
Mahonien-Beeren-Sirup
 
Zutaten
 
* 250 g  Mahonien-Beeren
* 500 ml Wasser
* 500 g  Zucker
 


*        Wasser und Zucker aufkochen, fünf Minuten köcheln und anschließend abkühlen lassen
*        Mahonien-Beeren verlesen, eventuell waschen (dann gut abtrocknen lassen), in ein Gefäß entsprechender Größe geben und mit dem Sirup übergießen (die Beeren bleiben trocken und schwimmen an der Oberfläche)
*        das verschlossene Gefäß etwa drei Wochen im Kühlschrank durchziehen lassen, im oberen Bereich färbt sich die Flüssigkeit lila
*        Sirup mit Früchten kurz aufkochen, entweder mit Früchten oder getrennt in saubere Gläser füllen und sofort verschließen




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Aktuelle Version vom 30. März 2024, 18:59 Uhr

Weitere Namen

Japan Mahonie, Austrieb (8.5.)
Japan Mahonie, Austrieb (6.5.)
Japan Mahonie, Blüte (29.10.)
Japan Mahonie, Fruchtansatz und Austrieb (5.5.)
Japan Mahonie, reife Früchte (17.6.)

Botanischer Name

»Mahonia« nach Bernard MacMahon (1775-1816), amerikanischer Botaniker irischer Herkunft, »japonica« japanisch, Erstbeschreibung 1821 durch Augustin Pyrame de Candolle (1778-1841) schweizer Botaniker

Englischer Name

Japanese Mahonia

Familie

Berberitzengewächse, Berberidaceae

Verbreitung

Japan, Ostasien

Wuchs

ausdauernd, mehrtriebiger Strauch mit langen gefiederten Blattspreiten, Einzelblätter am Rand in spitzen Dornen auslaufend, bis 2m hoch, Blütenstand endständig, das Kernholz hat durch den Farbstoff Berberin eine intensiv gelbe Farbe

Standort

halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(November), Dezember, Januar, (Februar)

Blüte

aufrechte Traube mit gelben Blüten, intensiv honigartig duftend, die Honigdrüsen sind paarig an den Staubfäden angeordnet

Fruchtreife

Juni, Juli, hier im Garten 2019 erstmals Fruchtansatz

Frucht

bläulich bereifte Beeren in langen Rispen, die unter dem Gewicht der Beeren nach unten hängen, die kernlosen Beeren sind von einer Wasser abweisenden Schicht umhüllt und schwimmfähig

Vermehrung

Frosthärte

frosthart bis etwa -10°C, bei niedrigeren Temperaturen zurückfrierend, Wurzel hält tiefere Temperaturen aus

Tierische Besucher

die Blüte beginnt zwar zu einer für Insekten ungünstigen Zeit, zieht sich aber bis in den März hin, sobald Honigbienen unterwegs sind, belagern sie die Blüten

Pflege

entfernen der abgestorbenen Blätter, die sonst herumliegen und stechen, bei länger anhaltendem Frost unter -10°C ist eine Abdeckung sinnvoll

Verwendbare Teile

Duftpflanze, die Beeren sind essbar, lassen sich zu Saft (sehr sauer), Gelee oder Sirup verarbeiten

Inhaltsstoffe

Berberin in allen holzigen Teilen, ätherische Öle in den Blüten, in den Früchten Vitamin C, Anthocyane

Status

anwesend

Literatur

  • Ein Garten der Düfte S.132, Helga Urban (1999)
  • Mein Garten S.409, Vita Sackville-West (1951-1958)
  • Thoughtful Gardening S.23, Robin Lane Fox (2010)

Geschichte Und Geschichten

In milden Jahren, wenn der Herbst nicht enden will und mit ein paar kälteren Einbrüchen direkt in den Frühling übergeht, blüht die Japan Mahonie tatsächlich zu Weihnachten. Die leuchtend gelben Blütenkerzen stehen dann über den langen stechenden Blattspreiten und ihr intensiver Honigduft hängt meterweit wahrnehmbar in der Luft. Hin und wieder schaut ein aus der Zeit gefallenes Insekt vorbei und labt sich am Nektar. Sollte die Temperatur dann doch unter -10°C fallen ist es leider vorbei mit dem goldenen Schmuck. Der Strauch selbst verträgt noch etwas tiefere Temperaturen, die Blüten jedoch nicht. Erst bei lang andauerndem strengem Frost erfrieren auch die Blätter, fallen im Frühjahr ab und stechen jeden der ihnen zu nahe kommt. Auch wenn der Strauch im Frühjahr aussieht, als hätte er das Leben ausgehaucht, sollte nicht zu schnell zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden, manchmal besinnt er sich und treibt im Juli doch wieder aus. Da die Japan Mahonie das ganze Jahr über grün bleibt, sollte sie nicht in der prallen Sonne stehen. Erstaunlich gut kommt sie mit schattigen Lagen zurecht, bleibt allerdings eher klein.

Kulinarisches

In dem seltenen Fall, dass an der Japan-Mahonie Früchte ausreifen, lassen diese sich durchaus in der Küche verwenden. Die rohen Früchte sind sehr sauer, in Sirup eingekocht sind sie eine schmackhafte Zutat in Joghurt oder Obstsalat.

Mahonien-Beeren-Sirup

Zutaten

  • 250 g Mahonien-Beeren
  • 500 ml Wasser
  • 500 g Zucker


  • Wasser und Zucker aufkochen, fünf Minuten köcheln und anschließend abkühlen lassen
  • Mahonien-Beeren verlesen, eventuell waschen (dann gut abtrocknen lassen), in ein Gefäß entsprechender Größe geben und mit dem Sirup übergießen (die Beeren bleiben trocken und schwimmen an der Oberfläche)
  • das verschlossene Gefäß etwa drei Wochen im Kühlschrank durchziehen lassen, im oberen Bereich färbt sich die Flüssigkeit lila
  • Sirup mit Früchten kurz aufkochen, entweder mit Früchten oder getrennt in saubere Gläser füllen und sofort verschließen