Südamerikasalbei (Salvia guaranitica): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Pflanzenwiki
 
(18 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
==== Weitere Namen ====
==== Weitere Namen ====
[[Datei:Südamerikasalbei2.jpg|miniatur|300px|Südamerikasalbei, Austrieb (22.5.)]]
[[Datei:Südamerikasalbei1.jpg|miniatur|300px|Südamerikasalbei, Blüte (12.6.)]]
[[Datei:Südamerikasalbei3.jpg|miniatur|450px|Südamerikasalbei, Blüte (24.9.)]]
Guarani- Salbei
Guarani- Salbei
====Botanischer Name====
====Botanischer Name====
»Salvia« von lat. salvus - gesund, »guaranitica« von guara aus einer kubanischen Sprache entlehnt Bedeutung unklar, Erstbeschreibung 1833 durch George Bentham (1800-1884) englischer Botaniker
==== Englischer Name ====
==== Englischer Name ====
Blue Anis Sage, Brazilian Sage
Blue Anis Sage, Brazilian Sage
==== Familie ====
==== Familie ====
[[Datei:Südamerikasalbei1.jpg|miniatur|Südamerikasalbei, Blüte (12.6.)]]
Lippenblütler, Lamiacee
Lippenblütler, Lamiacee
====Verbreitung====
====Verbreitung====
Südamerika
Südamerika
==== Wuchs====
==== Wuchs====
ausdauernd, rübenartig verdickte Wurzel, Blätter glänzend leicht gerunzelt gezähnt, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze pflanze duftend
ausdauernd, rübenartig verdickte, verdrehte Wurzel, außen fast schwarz, Blätter glänzend, leicht gerunzelt, am Rand gezähnt, kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze Pflanze bei Berührung duftend
====Standort====
====Standort====
sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze
sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze
Zeile 16: Zeile 19:
Juni, Juli, August, September, Oktober
Juni, Juli, August, September, Oktober
====Blüte====
====Blüte====
rispenartiger Blütenstand, Blüten intensiv blau, Hummeln bohren die Blüten gerne von hinten an um an den Nektar zu gelangen
rispenartiger einseitwendiger Blütenstand, intensiv blaue Lippenblüten, Kelch bleibt während und nach der Blüte bestehen
====Fruchtreife====
====Fruchtreife====
September, Oktober, setzt hier kaum Samen an
September, Oktober, setzt hier kaum Samen an
Zeile 24: Zeile 27:
durch Stecklinge, Wurzelteilung
durch Stecklinge, Wurzelteilung
====Frosthärte====
====Frosthärte====
nicht frosthart, im Herbst ebenerdig abschneiden, frostfrei und dunkel überwintern
nicht frosthart, im Herbst ebenerdig abschneiden, Wurzel im Topf frostfrei und dunkel überwintern, alle zwei Wochen ein bisschen gießen, bis die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt
====Tierische Besucher====
der Nektar befindet sich weit hinten in den Blüten, was besonders Hummeln veranlasst, die Blüte hinten anzubeißen und durch das Loch direkt an die süße Nahrung zu gelangen
====Pflege====
====Pflege====
nicht zu trocken werden lassen
ausreichend gießen, besonders während der Blüte
====Verwendbare Teile====
====Verwendbare Teile====
Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma
Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma, Blüten als Farbtupfer im Salat
====Status====
zur Zeit abwesend
====Inhaltsstoffe====
====Inhaltsstoffe====
Flavonoid Cirsiliol (wirkt beruhigend)
====Literatur====
====Literatur====
* A Contemplation upon Flowers S.322, Bobby J. Ward (1999)
====Geschichte und Geschichten====
Aus den frostfreien Gebieten Amerikas haben viele Salbeiarten ihren Weg zu uns gefunden, die in erster Linie als Zierpflanzen Verwendung finden. Sie bezaubern mit ihren vielfarbigen Blüten aber auch mit ihrem Duft, der meist von den Blättern ausgeht. Der Südamerika-Salbei hat ein kompaktes Wurzelsystem, das an eine verdrehte Rübe erinnert und sich gut überwintern lässt. Die Pflanze braucht dann nur einen kühlen Raum, der dunkel sein darf, da sie ebenerdig abgeschnitten wird und kein Licht braucht, bis sie im Frühjahr wieder austreibt. Mit frischer Erde versehen muss sie ab dem Zeitpunkt natürlich hell stehen und nicht zu warm, um möglichst kompakt zu wachsen. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommt der Topf an seinen sonnigen Sommerstandort auf der Terrasse oder im Garten und ab Mitte Juni sollten sich die tiefblauen Blüten zeigen. Die Blätter des Südamerika-Salbei sind kräftig grün, dabei ein bisschen rau und runzelig, aber sehr weich. Sie duften aromatisch, was sich aber leider verliert, wenn sie als Tee aufgebrüht werden. So bleibt es beim Schnuppern und beim Betrachten der herrlich blauen Blüten, die bis zum Frost immer wieder nach treiben. Alle Salbeiarten bieten Bienen und Hummeln Nahrung und sind bei den Insekten entsprechend beliebt. Da nur langrüsselige, kräftige Tiere in die Tiefe der langgestreckten Blüte vordringen können, beißen sie häufig dicht über dem Kelch ein Loch in die Blütenwand, um an den Nektar zu gelangen. Ist dieses Loch erstmal vorhanden, wird es auch von kleineren Bienenarten genutzt.
[[Category:Mehrjährige]]
[[Category: Lippenblütler]]
[[Category: Lippenblütler]]
[[Category:Frostempfindliche]]
[[Category:Duftpflanzen]]

Aktuelle Version vom 18. August 2022, 17:54 Uhr

Weitere Namen

Südamerikasalbei, Austrieb (22.5.)
Südamerikasalbei, Blüte (12.6.)
Südamerikasalbei, Blüte (24.9.)

Guarani- Salbei

Botanischer Name

»Salvia« von lat. salvus - gesund, »guaranitica« von guara aus einer kubanischen Sprache entlehnt Bedeutung unklar, Erstbeschreibung 1833 durch George Bentham (1800-1884) englischer Botaniker

Englischer Name

Blue Anis Sage, Brazilian Sage

Familie

Lippenblütler, Lamiacee

Verbreitung

Südamerika

Wuchs

ausdauernd, rübenartig verdickte, verdrehte Wurzel, außen fast schwarz, Blätter glänzend, leicht gerunzelt, am Rand gezähnt, kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze Pflanze bei Berührung duftend

Standort

sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, Oktober

Blüte

rispenartiger einseitwendiger Blütenstand, intensiv blaue Lippenblüten, Kelch bleibt während und nach der Blüte bestehen

Fruchtreife

September, Oktober, setzt hier kaum Samen an

Frucht

kugeliger kleiner Same

Vermehrung

durch Stecklinge, Wurzelteilung

Frosthärte

nicht frosthart, im Herbst ebenerdig abschneiden, Wurzel im Topf frostfrei und dunkel überwintern, alle zwei Wochen ein bisschen gießen, bis die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt

Tierische Besucher

der Nektar befindet sich weit hinten in den Blüten, was besonders Hummeln veranlasst, die Blüte hinten anzubeißen und durch das Loch direkt an die süße Nahrung zu gelangen

Pflege

ausreichend gießen, besonders während der Blüte

Verwendbare Teile

Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma, Blüten als Farbtupfer im Salat

Status

zur Zeit abwesend

Inhaltsstoffe

Flavonoid Cirsiliol (wirkt beruhigend)

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.322, Bobby J. Ward (1999)

Geschichte und Geschichten

Aus den frostfreien Gebieten Amerikas haben viele Salbeiarten ihren Weg zu uns gefunden, die in erster Linie als Zierpflanzen Verwendung finden. Sie bezaubern mit ihren vielfarbigen Blüten aber auch mit ihrem Duft, der meist von den Blättern ausgeht. Der Südamerika-Salbei hat ein kompaktes Wurzelsystem, das an eine verdrehte Rübe erinnert und sich gut überwintern lässt. Die Pflanze braucht dann nur einen kühlen Raum, der dunkel sein darf, da sie ebenerdig abgeschnitten wird und kein Licht braucht, bis sie im Frühjahr wieder austreibt. Mit frischer Erde versehen muss sie ab dem Zeitpunkt natürlich hell stehen und nicht zu warm, um möglichst kompakt zu wachsen. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommt der Topf an seinen sonnigen Sommerstandort auf der Terrasse oder im Garten und ab Mitte Juni sollten sich die tiefblauen Blüten zeigen. Die Blätter des Südamerika-Salbei sind kräftig grün, dabei ein bisschen rau und runzelig, aber sehr weich. Sie duften aromatisch, was sich aber leider verliert, wenn sie als Tee aufgebrüht werden. So bleibt es beim Schnuppern und beim Betrachten der herrlich blauen Blüten, die bis zum Frost immer wieder nach treiben. Alle Salbeiarten bieten Bienen und Hummeln Nahrung und sind bei den Insekten entsprechend beliebt. Da nur langrüsselige, kräftige Tiere in die Tiefe der langgestreckten Blüte vordringen können, beißen sie häufig dicht über dem Kelch ein Loch in die Blütenwand, um an den Nektar zu gelangen. Ist dieses Loch erstmal vorhanden, wird es auch von kleineren Bienenarten genutzt.