Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus): Unterschied zwischen den Versionen

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Palmblatt-Schneerose
Palmblatt-Schneerose
====Botanischer Name====
====Botanischer Name====
»Helleborus« von gr. hellein - töten und boras - Speise, »foetidus« lat. stinkend
»Helleborus« von gr. hellein - töten und boras - Speise, »foetidus« lat. stinkend
==== Englischer Name ====
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Setter Wort, Stinking Hellebore, Bear`s Foot
Setter Wort, Stinking Hellebore, Bear`s Foot
==== Familie ====
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Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
====Verbreitung====
====Verbreitung====

Version vom 19. April 2017, 10:47 Uhr

Weitere Namen

Stinkende Nieswurz, Wuchs (9.9.)
Stinkende Nieswurz, Blüte (13.4.)

Palmblatt-Schneerose

Botanischer Name

»Helleborus« von gr. hellein - töten und boras - Speise, »foetidus« lat. stinkend

Englischer Name

Setter Wort, Stinking Hellebore, Bear`s Foot

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

westliches und südliches Europa

Wuchs

ausdauernder Halbstrauch, mehrere Stämmchen bildend, die nach der Blüte absterben, 7-9 teilige gezähnte ledrige Blätter 25cm hoch, Blütenstand bis 60cm hoch

Standort

halbschattig, nährstoffreicher Boden

Blütezeit

März, April, Mai

Blüte

fünfzählige nickende grünliche Schalenblüte, vor dem Verblühen mit rötlichem Rand

Fruchtreife

Juli, August

Frucht

zusammen gesetzte Balgfrucht mit vielen rundlichen, dunklen Samen

Vermehrung

durch Aussaat im Herbst (Kaltkeimer)

Frosthärte

frosthart bis etwa -12°C, dann teilweise oder ganz erfrierend, Winterschutz sinnvoll

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Pelzbienen

Pflege

eventuell Blütenstand hochbinden, Winterschutz

Verwendbare Teile

Giftpflanze

Inhaltsstoffe

Ranunculosid (Blütenblätter), Helleborin (Wurzel), Ranuncosid (Blatt, Stängel), Protoanemonin

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.180, Bobby J. Ward (1999)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Hagebutte & Co. S.62, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • kraut&rüben 1/1999

Geschichte und Geschichten

Der Name Stinkende Nieswurz wird der Pflanze nicht wirklich gerecht, was Menschen als stinkend empfinden ist Geschmackssache. Beim Anschneiden entströmt den Stängeln und Wurzeln ein intensiver Geruch, den ich aber keineswegs als unangenehm empfinde. Nieswurz hingegen ist nachzuvollziehen, pulverisiert wurde die Wurzel Niespulvern beigemischt, da einige Inhaltsstoffe Niesreiz auslösen. Über das Niesen sollte Melancholie aus dem Körper heraus befördert werden. Die Nieswurz ist nicht ganz so frosthart wie ihre Verwandten Christ- und Lenzrose, in harten Wintern verabschiedet sie sich häufig. Ein Schutz aus Blättern und Tannenreisig kann zumindest die Verdunstung senken, wenn die immergrünen Blätter kein Wasser aus dem gefrorenen Boden aufnehmen können. Die Pflanze bildet halbverholzende Stämmchen, die nach einigen Jahren die grünen glockigen Blüten tragen. Um Bestäuber anzulocken kann die Blüte ihre Innentemperatur um bis zu sechs Grad gegenüber der Umgebung erhöhen. Die Blüten sind sehr langlebig, ein rötlicher Rand zeigt an, dass es langsam dem Ende zugeht. Aber auch dann sind die reifenden Balgfrüchte noch attraktiv. Sie sollten an der Pflanze verbleiben, da die bald abstirbt und sich über die ausfallenden Samen, die von Ameisen verschleppt werden, vermehrt. Helleboren mögen an ihrem Standort in Ruhe gelassen werden, dann sind sie dankbare ausdauernde Gartenbewohner.